Die Sanierung des Platzes stellt die Weichen für ein erfolgreiches, auf Breitensport ausgerichtetes Sportangebot. Gemäß Satzung und gemäß unserer Leitlinien verfolgen wir eine gänzlich nachhaltige Strategie, die sich wie folgt darstellen lässt:
Soziale Nachhaltigkeit: Durch unser Sportangebot führen wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus allen sozialen Schichten und aus allen Nationen zusammen. Die Integration von Flüchtlingen ist für uns selbstverständlich. Es entwickeln sich Freundschaften, die auf dem gemeinsamen Interesse, dem Fußballsport, beruhen. Insbesondere im Kindertraining ermutigen wir Jugendliche der älteren Jahrgänge dazu, sich ehrenamtlich als Jugendtrainer:in zu engagieren. Hierdurch gewonnene Erfahrung prägt die Selbstständigkeit junger Menschen positiv. Durch das Freiwillige Soziale Jahr übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung in Form von schulischen Sportangeboten, auch für nicht-Vereinsmitglieder. Ein funktionsfähiger Kunstrasenplatz ist für unser Angebot unerlässlich.
Aktuell beträgt unser jährlicher Mitgliedsbeitrag für aktive Sportler:innen 144 EUR. Eine Erhöhung der Beiträge möchten wir, auch aufgrund unserer sozialen Verantwortung, zwingend vermeiden.
Ökologische Nachhaltigkeit: Im Vergleich zum Naturrasen kann der Kunstrasenplatz ganzjährig genutzt werden. In den Gesprächen mit den Eltern unserer Jugendspieler:innen haben wir in den vergangenen zwei Jahren darauf hingearbeitet, den Bedarf an beheizten Hallenzeiten in den Wintermonaten zu reduzieren. Ein funktionsfähiger Kunstrasenplatz ist zur Reduktion von Hallenzeiten unerlässlich.
Eine möglichst ökologische Entsorgung des alten und eine nachhaltige Herstellung des neuen Kunstrasens ist uns wichtig. Unseren aktuellen Platz werden wir recyclen lassen. Im Vergleich zur thermischen Entsorgung („Müllverbrennung“) entstehen Mehrkosten in Höhe von rund 6.300 EUR. Wir betrachten das Recycling und das damit verbundene Downcycling des überwiegend aus Kunststoff bestehenden Spielfeldes als optionslos.
Bei der Sanierung des Platzes achten wir auf einen nachhaltigen Einsatz der verwendeten Materialien. Bei der Oberfläche ist uns wichtig, dass dieser wenig Wärme speichert. Dadurch verhindern wir das im Sommer sonst notwendige Befeuchten des Platzes und sparen Wasser. Nach Besichtigung mehrerer Kunstrasenspielfelder haben wir uns für einen „Ligaturf Cross GTR Platz“ von Polytan entschieden. Der Platz besteht aus zwei Fasern. Nach Herstellerangaben werden für den Platz, neben nachwachsenden Rohstoffen, auch Recycling-Materialien eingesetzt. Das glatte Filament enthält mindestens 20 % wiederaufbereitete Kunststoffe, die texturierten Fasern bestehen zu 80 % aus biobasiertem Kunststoff, einem Nebenprodukt aus nachhaltiger Landwirtschaft. Als an der Oberfläche sichtbares Füllmaterial verbauen wir Korkgranulat, einem Beiprodukt der Korkproduktion, anstelle des bisher eingesetzten Gummigranulats.
Wenngleich die Investitionssumme im Vergleich zur günstigsten Alternative (erdölbasierte Fasern und Verfüllung mit ausschließlich Quarzsand) um rund 13.000 EUR erhöht ist, sind wir der Überzeugung, dass wir als Verein unseren Teil zum Erhalt unserer natürlichen Umgebung beitragen müssen. Langfristig kann sich die heute einmalig höhere Investition auch durch niedrigere Entsorgungskosten bei der nächsten Sanierung auswirken.
Ökonomische Nachhaltigkeit: Im Haushaltsjahr 2021 betrugen unsere Einnahmen rund 85.000 EUR, hiervon entfallen 50.000 EUR auf Mitgliedsbeiträge. Unser Verein verfügt nur sehr bedingt über Rücklagen, in normalen Jahren konnte in der Jahresüberschussrechnung eine kleine „schwarze Null“ verbucht werden.
Wir planen eine Nutzungsdauer des Spielfeldes von 15 Jahren. Aus den Erfahrungen mit dem bestehenden Platz müssen wir zwingend die Folgekosten für den Unterhalt und Instandhaltung berücksichtigen. Unser FSJler wird zukünftig die zweiwöchentliche Pflegefahrt übernehmen, um die Performance des Platzes zu erhalten. Für die Verteilung des Korkmaterials bedarf es der Anschaffung eines Traktors und eines Pflegegerätes. Hinzu kommen jährlich mindestens eine, durch eine Fachfirma durchgeführte Tiefenreinigung und mit zunehmendem Alter des Platzes auch Sanierungsarbeiten. Die im aktuellen Pachtvertrag festgehaltene, finanzielle Unterstützung durch die Stadt dient lediglich der Deckung der Kosten für die Grünflächenpflege und die Pacht, nicht aber für die Platzpflege.
Im Sinne der ökonomischen Nachhaltigkeit müssen wir die Rückstellungen für eine erneute Sanierung in 15 Jahren in den Haushalten der nächsten Jahre berücksichtigen.